Am 02. August 2017 um 18:25 Uhr fahren wir nach vier Tagen auf der Alp Unterlauelen (Eigenthal) ins Ziel und bringen unser Projekt #GrenztourLuzern erfolgreich zu Ende !
Greppen - Alp Unterlauelen (49 km Bike, 7.5 Km Laufen, 4.5 km Kajak / 3436 Hm)
Was für ein Wetterglück , was für ein genialer letzter Tag – er bot alles was das Grenzgänger-Abenteuerherz begehrt. Zum ersten Mal bin ich richtig nervös, habe schlecht geschlafen … die letzte Etappe liegt vor uns und dann haben wir es geschafft. Aber auch diese Etappe hat es in sich und ist organisatorisch eine Herausforderung, da wir 2x biken, 1x laufen und 1x mit dem Kajak den ganzen Vierwaldstättersee überqueren müssen.
Man kann viel planen auf einer solchen Tour, aber dass man noch Blutkonserven hätte mitführen sollen, hätte auch ich nicht gedacht . Beim Aufstieg auf die Rigi wurden wir Opfer einer 10 minütigen «Brämen» Attacke … die getarnten Blutsauger fügten uns dabei einen erheblichen Blutverlust zu . Doch wir erreichen das «Chänzeli» mit zwei Tragepassagen sehr gut. Die nachfolgende Fahrt entlang dem Rigi-Kamm und dann die super Abfahrt um den Gersauerstock (oder heisst er nun Vitznauerstock?) runter bis in die Obere Nas ist etwas vom Besten der ganzen Tour. In Vitznau werden wir von Claudia mit Verpflegung bereits erwartet. Auch Urs ist mit den Kajaks da, wie auch die Helfer Sämi und Luzia, welche die Autos wieder um den See, nach Kehrsiten fahren werden. Und dann erhalten wir noch einen wunderbaren Verpflegungskorb von Regina – wow, vielen Dank. Auf die Seeüberquerung mit dem Kajak freuen wir uns sehr. Der See ist ruhig und die Bedingungen könnten wiederum nicht besser sein. In 45 min. haben wir die 4.5 Km schneller zurückgelegt als gedacht und so liegt bei der Obermatt am Bürgenstock noch ein Kaffeehalt drin. Urs wird nun alleine, mit dem 2. Kajak im Schlepptau, nach Kehrsiten paddeln. Wir wechseln schnell wieder alle Kleider und ziehen die Laufschuhe an.
Die sehr steilen Höhenmeter auf den Bürgenstock haben es in sich. Andi schlägt da ein ganz schön hohes Tempo an, so dass wir der Marschtabelle wiederum voraus sind. Da liegt zuoberst am Hammetschwandlift noch einen Schwatz und Foto mit einer hübschen Touristin drin. In Kerhsiten dann der allerletzte Wechsel ... nochmals essen wir was Kleines, aber vor allem müssen wir bei dieser Wärme viel trinken. Bereits auf dem Schwendelberg sind unsere Flaschen wieder leer und wir müssen im Restaurant Nachschub holen. Jetzt bemerken wir, dass wir wohl mit der Lady auf dem Bürgenstock doch zu lange geschwatzt haben, denn die Zeit wird knapp, um am geplanten Zeitpunkt im Ziel einzutreffen. So schrauben wir das Tempo nochmals ein wenig hoch, obwohl wir wirklich müde sind. Wir machen "Grenzerfahrung" ... nach bereits 7 Stunden und über 2000 Hm in den Beinen nochmals 1000 Hm zu bewältigen, geht schon an die Substanz.
2.8.2017, 18:25 Uhr – Zieleinfahrt auf der Alp Unterlauelen, wo wir vor 4 Tagen gestartet sind. WOW, wir haben's gepackt Unbeschreiblich dieses Gefühl und es erfüllt uns einfach nur Glück, Zufriedenheit und Dankbarkeit. Wir haben unterwegs viele nette Bekanntschaften gemacht. Landschaftlich wie auch Bike technisch war es eine super Tour - alles lief nahezu perfekt ab und vor allem sind wir gesund und munter zurückgekehrt. Der Kanton Luzern ist definitiv ein wunderschöner und sehr abwechslungsreicher Kanton und ich bin sehr dankbar und stolz, dies meine Heimat nennen zu dürfen .
Zofingen - Greppen (113 km Bike, 2 km Kajak / 2600 Hm)
Vor der heutigen «Flach»-Etappe im Norden des Kanton Luzern habe ich etwas Respekt, denn so flach ist es nicht. Mit über 2500 Hm hat es diese Etappe doch in sich … wir werden unzählige Hügel überqueren, mit einem ständigen auf und ab, was bei der heute zu erwartenden Wärme/Hitze ziemlich Kraft kosten könnte. Dabei bildet der Stierenberg mit 872 m.ü.M. den höchste Punkt des heutigen Tages.
War der Luzerner "Grenz-Vermesser" eigentlich ein wenig betrunken? Unglaublich in welchem Zickzack uns die Grenze an abgelegene, aber wunderschöne Orte, Weiler und kleine Täler, entlang von sanft dahin fliessenden Bächen hinführt – das ist einfach genial. Dass es sich wortwörtlich um die Grenztour handelt, ist dabei nicht zu übersehen ... die einzigen Steine, die uns in den Weg gelegt werden, sind Grenzsteine. Und von diesen hat es nicht zu wenig, alle in unterschiedlichsten Formen.
Kurz vor dem Verpflegungsposten in Mosen zweigt die Grenze nochmals in einen Wald ab, wo uns plötzlich der Weg versperrt wird. Aber nein, das sind ja Marianne und Beat mit einem grossen «Fan-Banner» - was für eine Freude!!! Danach geht es auf einem tollen Singletrail nur noch herrlich bergab, wo wir nach 3 Stunden Claudia mit dem ersehnten Verpflegungsposten erreichen.
Auch heute haben wir wieder einen Gast. Mein Freund Willy Stadelmann begleitet uns ab Gisikon die letzten strengen Kilometer. Ich freue mich sehr darüber und bin sehr froh. Er legt ein hohes Tempo vor, dem wir im Windschatten gerade noch folgen können. So sind wir um über 30 min. früher an unserer Wechselzone in Merlischachen. Hier legt sich die Grenze über den See nach Greppen, was für uns heisst, in ein neues Sportgerät zu wechseln. Da uns diese Sportart noch sehr fremd ist, begleitet uns Urs Herger über den See. Gerade noch knapp vor dem schweren Gewitter kommen wir an unserem Etappenort Greppen an. Es liegt sogar noch ein erfrischendes Bad im See drin.
Mit 115 km war es die Längste und diese Feiertagsetappe war sehr heiss, nicht nur wegen der Temperaturen, sondern auch dank den vielen weiblichen Fans. WOW ! Das hält uns doch fit und munter. Uns geht es sehr gut und wir sind nach wie vor top motiviert - morgen "bringen wir sie Heim" - in die Alpwirtschaft Unterlauelen ...!
Kemmeriboden-Bad - Zofingen (107 km Bike,  / 2655 Hm)
Es ist 07:30 Uhr; wir sind am Frühstücken. Da betritt ein sehr athletischer Biker den Frühstücksraum im Kemmeriboden-Bad... Es ist Ex-Radprofi DANi Schnider, welcher uns heute auf der reinen Bike Etappe nach Zofingen begleitet. Wir haben grossen Respekt … ob wir nach dem gestrigen 12h-Tag das Tempo einigermassen mithalten können???
Der Tag startet dann mit einer ernsthaften Diskussion, wer hat die beste (richtige) Wetter-App? DANi, Claudia, Andi oder Andi???? Gewonnen hat keiner. Pünktlich zum Start um 08:20 fallen schon die ersten Regentropfen, die sich innert Minuten in strömenden Regen und Gewitter verwandeln. So fahren wir die erste Stunde bis zum Wachthubel im "SCHIFF" - das war ja ein super Start , vor allem für unseren Besucher. Noch im Regen bestaunen wir den ersten richtigen Grenzstein auf dem Wachthubel, hoch über Marbach. Doch ab da "schliessen" sich die Regenwolken und wir können die wunderschönen Trails über Weiden und durch Wälder geniessen. Der erste Verpflegungsposten bei Kambly in Trubschachen mit Café und Guetzli-Degustation ist dann das richtige Trostpflaster , bringt uns aber 1h Verspätung im Zeitplan ein, was nicht mehr aufzuholen und auch nicht tragisch war. Ab Truebschachen geht es dann richtig zu Sache, mit Aufstiegen, Single Trails, Tragepassagen und viel SONNE bis auf den Napf, wo uns Claudia und Vanessa in Empfang nehmen und wir Mittagshalt machen. Für die nächste Stunde bis ins Ahorn brauchen wir nochmals Energie. Denn die technischen Passagen und die ruppigen Aufstiege verlangen nochmals volle Konzentration, bevor es dann von dort "relativ" locker bis nach Zofingen geht.
Mit 109 km und über 2500 HM war auch diese Etappe eine Herausforderung in jeder Sicht, ob Ausdauer, Kraft und Technik und Wetter – aber wieder eine genial schöne Tour entlang der Luzerner Grenzsteine.
Wir haben uns entschieden, die Berglauf-Strecken der #GrenztourLuzern mit einem Trail Running Schuh zu bestreiten.
Wir haben uns hierfür bei Ueli Koch Laufsport in Wolhusen hervorragend beraten lassen und durften einen top #Asics Trail Runningschuh entgegen nehmen. Herzlichen Dank Ueli und Gaby für eure Unterstützung – man spürt eure grosse Begeisterung für den Laufsport hautnah. Wir haben in dieser kurzen Zeit wieder viel Neues erfahren und gelernt. Wir freuen uns sehr auf eure Begleitung für die Startstrecke aufs Mittaggüpfi.
v.l.n.r. Andi Bucher, Ueli Koch, André Hager
Ueli Koch
Ueli Koch ist ehmaliger Spitzenleichtathleht und führt zusammen mit seiner Partnerin Gaby sein Laufsportgeschäft in Wolhusen. 15 Jahre lang hat er Leistungssport betrieben und Rennen von 800 Meter bis zum Marathon bestritten. Zu seinen grössten Erfolgen zählen die beiden Schweizermeistertitel im 10 Kilometer Strassen- und Crosslauf, der Sieg beim Halbmarathon Luzern und die Teilnahmen an Europa- und Weltmeisterschaften.